18.4: Internationaler Kopfschmerzkongress in Deutschland - Berlin wird zum Mekka der Kopfschmerzspezialisten
Über 1.000 Forscher aus aller Welt vom 23. bis 26. Juni 2011 in Berlin erwartet Nationale Pressekonferenz der DMKG zum Kongressauftakt
Berlin wird vom 23. bis 26. Juni 2011 zur „Hauptstadt des Kopfschmerzes“. Weit über 1.000 Forscher und Wissenschaftler werden dann zum „International Headache Congress“ nach Berlin kommen, um sich über die neuesten Entwicklungen der Grundlagen- und Therapieforschung zum Thema Kopfschmerzen auszutauschen. Der Kongress der International Headache Society (IHS) findet alle zwei Jahre statt. Nach der Gründung der IHS 1981 hatte er sein Debüt in München – in diesem Sommer ist er in Berlin zu Gast. Treibende Kraft, den Kongress nach Deutschland zu holen war die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG). „Für uns ist es ein wichtiges Signal, diesen internationalen Kongress in Berlin zu haben. Damit können wir die Aufmerksamkeit für das Thema Kopfschmerz und für die Notwendigkeit der besseren Versorgung von Kopfschmerzpatienten in Deutschland erhöhen“, sagt Prof. Stefan Evers, DMKG Mitglied und Leitender Oberarzt der Neurologie am Universitätsklinikum Münster. Der Kongress wird organisiert von Prof. Hans-Christoph Diener, Direktor der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Essen, und Prof. Stefan Evers aus Münster.
Im Mittelpunkt des Kongresses werden mehrere Themen stehen. International sind eine Reihe von epidemiologischen Studien durchgeführt worden, so auch durch die DMKG in Deutschland. Gemeinsam ist diesen Studien, dass sie eine weite Verbreitung von wiederholten Kopfschmerzen in der Bevölkerung zeigen und dass neben sozialen Aspekten auch Umweltfaktoren, die in der Kindheit einwirken, bedeutende Risikofaktoren für die Entwicklung von chronischen Kopfschmerzen darstellen. Diese Studien haben wesentlich dazu beigetragen zu verstehen, welche Risikofaktoren für die Entstehung von Kopfschmerzen verantwortlich sind – aber auch welche Risiken mit chronischen Kopfschmerzerkrankungen verbunden sind. So geht z.B. die Migräne mit einem erhöhten Risiko für Gefäßerkrankungen einher. Durch die epidemiologische Forschung ist eine verbesserte Aufklärung und Beratung von Betroffenen möglich geworden.
In der Grundlagenforschung geht es um die Entdeckung neuer Botenstoffe, die in der Entstehung und Vermittlung von Kopfschmerzen eine wichtige Rolle spielen. Weiterhin werden die neuesten Forschungen zur genetischen Ursache von Migräne und anderen Kopfschmerzen vorgestellt. In der Therapie von Kopfschmerzen stehen zum einen die Entwicklung von neuen Substanzen zur Akuttherapie der Migräne und zum anderen die Erforschung von interventionellen Verfahren bei chronischen therapieresistenten Kopfschmerzen im Mittelpunkt. Abgerundet wird das Programm durch Veranstaltungen für speziell ausgebildete Pflegekräfte in Kopfschmerzambulanzen und durch eine Aktion der World Headache Alliance, die bei Laien sowie in Politik und Kultur zu einem besseren Verständnis und einer besseren Versorgung von Menschen mit Kopfschmerzen beitragen will.
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